Die Gründung der StringBeats

aus Mitgliedern der Gruppen 'Die Hexer' und 'The Hotstrings'

 

Die Musikszene der 60er im mittelrheinischen Raum
Die Hexer
The Kentuckys
The StringBeats
Das Come-Back der StringBeats


 

 

Die Musikszene der 60er im mittelrheinischen Raum

Wer jenseits der 40 und am Mittelrhein zuhause ist, erinnert sich gelegentlich mit Genuss und einem Hauch von Wehmut seiner frühen Jugendjahre.
Mit dem Moped unterwegs - Beatles, Rolling-Stones und Kinks im Ohr - tagsüber in der „Milchbar" und zwischendurch 'ne Currywurst an der Imbissbude, abends in den "Schweizer Keller“ oder in die "Florida Bar“.
Am Wochenende ging's ab in die Tanzlokale der Umgebung, wie den legendären "Hilli-Billy-Keller" nach Weißenthurm oder das Kolpinghaus in Neuwied.
Große Live-Acts gab es damals noch nicht. Um so größer war die Bedeutung der lokalen Musikszene. Bands wie die Silhouettes, Thunderbirds, Dogs und Rebells zogen ihre Fans zu Tausenden in die Clubs der Umgebung.
In Remagen fanden zu dieser Zeit schon größere Events mit berühmten Bands statt. Hier spielten unter anderem Scotty and the Silver Strings, die Lords, die Kentuckys, die Mozarts, die Liver-Birds, die Shamrocks und die Hexer.

 

Frank Orth 1963:

Die ersten Gehversuche auf der Gitarre mit Beatles-Songs.

nach oben


 

 

Die Hexer

In 1963 gründete Harald Magerkurth aus Goslar die Formation „Die Hexer“. Mitte 1965 gewann man Heino Petrik als Leadgitarristen hinzu.

Heino Petrik spielte 1964 bei den „Tremolins“ zusammen mit dem Gitarristen Georg Gahlen (späterer Texter von Roland Kaiser), dem Schlagzeuger Ludmar Brämswig und dem Bassgitarristen Arno Hülsmann. Einzelne Auftritte in dieser Besetzung erfolgten im September, Oktober, November bis Dezember 1964.

Nachdem Georg Gahlen zur Bundeswehr eingezogen wurde, löste sich die Band auf.

Anfang 1965 trat Heino Petrik der Gruppe „Birds“ bei - Steffy (Karl-Georg) Stephan (Gitarre), Udo Lindenberg (Schlagzeug), Charly Brüggemann (Bassgitarre) und Heino Petrik (Leadgitarre und Gesang). Diese Besetzung bestand bis Mitte 1965. Ab August 1966 kehrte Heino Petrik nach Münster zurück und schloss sich der Gruppe „The Mustangs“ (u. a. Udo Lindenberg am Schlagzeug) an.

Mehr zu Heino Petrik demnächst in der Fotogalerie.

So formierten sich „Die Hexer“ Mitte 1965 aus Harald Magerkurth (Schlagzeug), Heino Petrik (Leadgitarre), Holger Armbrecht (Bassgitarre), Volker Schubert (Rhythmusgitarre) und Johnny Lindenberg (Keyboard).

Mit ihren eleganten Songs, den komplexen Arrangements und dem mehrstimmigen Gesang begleitete man die Hollies, die Yardbirds, Moody Blues, Shamrocks, Mozarts, Daisy Winters u. v. a. auf ihren Tourneen durch Deutschland.

Als im August 1965 einige Mitglieder zur Bundeswehr abberufen wurden, kamen Frank Orth aus Linz (Rhythm) und Holger Frömbgen aus Bad Godesberg (Bass) hinzu.

Nun spielte die blitzsaubere Beatles/Hollies-Band in renomierten Tanzclubs – wie dem River-Cavern-Club und dem Westfälischen Hof in Remagen, Tabu in Bonn, Turnhalle Oberlahnstein, dem Beat-Club in Koblenz-Metternich, dem Casino Royal in Bingen oder der Milchbar in Koblenz mit den Kentuckys, den Lords, den German Blue Flames, Mozarts, Dogs aus Koblenz, Mods aus Wuppertal zusammen.

Die Hexer 1965
im River-Cavern-Club in Remagen:
Der erste Auftritt von Frank Orth.

 

Es folgten nun die ersten Auftritte im River-Cavern-Club und im Westfälischen Hof in Remagen, den führenden Beat-Lokalen zu dieser Zeit, unter anderem auch als Begleitband der Kentuckys, der damals härtesten Beatband Deutschlands. Unglaublich, was da all abendlich abging.
Die Kentuckys heizten dem Publikum mit ihrem glasharten Sound kräftig ein und die Hexer beruhigten die Atmosphäre mit ihrem melodischen Satzgesang.
Nun reiste man quer durch die Region und zog Abend für Abend die wildesten Shows ab. Jedem, der diese Bands in dieser Zeit zu sehen bekam, stockte der Atem, denn die Bühnenshow war außergewöhnlich. So etwas hatte man zuvor noch nie zu sehen bekommen.

 

1965:
Die Hexer im "Westfälischen Hof" in Remagen

 

 

 

nach oben


 

 

The Kentuckys

 

 

Vorspann aus der legendären Beatsendung "Beat, Beat, Beat"

 

Eine ausgesprochene Top-Formation der 60er Jahre, die durch ihr besonderes Auftreten “Deutschland's härteste Beat-Gruppe” genannt wurde.
Gegründet wurde die Gruppe 1962 in Wuppertal. Die erste Bandbesetzung bestand aus: Peter Frohn (Lead) (†), Rainer Schiffgen, Klaus-Dieter Prange und Siegfried Wagner.
Sie nannten sich “Die Kentucky Rockers”.
Im Laufe der Zeit wechselten öfters die Bandmitglieder, bis 1963 die Weiler-Brüder Manfred (Rhythm) und Bernd (Hammond) dazu kamen und Peter Frohn der Band den Kurznamen “The Kentuckys” gab.

 

Später kam Bassist Peter Zadina hinzu und Rocky Zimdars (†) setzte als Drummer dem ganzen noch die Krone auf.


 

Zweimal die Woche verbrachten die Kentuckys ihre Zeit beim Frisör. Einmal war eine rote Haarfarbe angesagt, danach grün oder blond. Bedingt durch ihre ausgefallene Kleidung und ihr provozierendes Auftreten in der Öffentlichkeit rümpften einige biedere Bürger die Nase.
Abends waren wieder Louie Louie, Long Tall Shorty, You Really Got Me, Cadillac, Uncle Willy und andere harte Nummern angesagt. Die Zuschauer tobten und hatten ihren Spaß.
Aufgrund der steigenden Beliebtheit der Kentuckys auf ihrer Deutschlandtour verkaufte sich die zu dieser Zeit aktuelle Single “Uncle Willy / 5 Dollars and Saturday Night” (aufgenommen in den Bellaphon-Studios) wie warme Semmeln. Anknüpfend an diesen Erfolg nahm die Band 1966 unter dem gleichen Label eine zweite Single “The Old Hangman is Dead / Stupid Generation” auf. Diesmal waren es eigene Kompositionen von Peter Zadina (Musik) und Rocky Zimdars (Text).

   

1967 verließ Peter Zadina als erster die Gruppe, bis sich die Kentuckys dann 1969 auflösten. 1970 kehrte man noch mal kurz zur 65er Besetzung zurück und spielte nunmehr als Halbprofis. 1971 verließ dann Peter Frohn die Gruppe.
Bis 1974 spielte man noch in verschiedenen Besetzungen weiter, dann löste sich die Band endgültig auf.

Peter Frohn verstarb im Jahre 1987, Rocky Zimdars 2006.

 

Mehr zu den Kentuckys finden Sie in der Fotogallerie unter 'Friends'.

nach oben


 

 

The StringBeats

 

1966:

Die StringBeats im Bergischen Hof in Remagen

 

Anfang 1966 gründete sich dann in Remagen, der Beatmetropole vom Mittelrhein, aus den Gruppen "Die Hexer" und den "Hot Strings" eine neue Band, die in den nächsten zwei Jahren Furore machen sollte: "Die StringBeats".

- Victor Scharbach (Hot Strings) Sologitarre
- Hans Schlicht (Hot Strings) Bassgitarre
- Holger Drostatis (Drifters) - Schlagzeug
- Frank Orth (Hexer) Rhytmusgitarre

 

1966:
StringBeats im Bergischen Hof in Remagen, ... unter anderem auch mit Gaststar Charly Krebs.

 

 

 

Typisches Bild der 60er nach einem Auftritt

 

 

Viele hervorragende Bands wie die Silhouettes, Dogs, Rebbells, Thunderbirds, Rocking Chairs, Rhein-Ruhr-Kapelle, um nur einige zu nennen, füllten zu dieser Zeit die Tanzlokale. Die StringBeats schafften es jedoch, 6 Monate lang im legendären Hilli-Billy-Keller in Weißenthurm zu spielen.

 

Holger Drostatis
Frank Orth
Victor Scharbach

 

Hilli-Billy-Keller Weißenthurm



Es folgten verschiedene Auftritte in Rengsdorf im Kurcafe, in Bad Neuenahr im Stern, im Hotel Palm in Linz, im Hotel Dresen in Eitorf und viele andere.

1968: Frank Orth und Hans Schlicht im Kurcafè Rengsdorf bei verschiedenen Auftritten

 

 

 

Das Bandauto von 1965 bis 1967 - ein Ford 17 M

 

Der Einzug zur Bundeswehr verschiedener Bandmitglieder hatte auch hier zur Folge, dass sich die StringBeats schon 1968 auflösten.

 

nach oben


 

 

Das Comeback der StringBeats

Im Mai `92, 25 Jahre nach der Trennung der alten StringBeats, trafen sich aus Anlass des 45. Geburtstages von Frank Orth, des ehemaligen Leadsängers und Rhythmusgitarristen, verschiedene Bandmitglieder und Musiker von anderen damaligen Musikgruppen zu einem Happening.

Auf dieser Feier entstand die Idee eines Comeback's der StringBeats mit zwei Mitgliedern der originalen Besetzung: Dem Sänger und Rhythmusgitarristen Frank Orth und dem Leadgitarristen Hans Schlicht. Mit hinzu kamen Bassgitarrist Holger Frömbgen von den ehemaligen Hexern und der Drummer Erich Prang, der sich in der 60er Jahren bei den Gruppen Hot-Strings und Clochards seinen Namen machte und bis in die 90er Jahre bei den Telstars spielte.

 

Nach 25 Jahren verspürte man wieder Lust, Musik zu machen.

 

3 Bandmitglieder der alten StringBeats: Hans Schlicht, Frank Orth und Holger Drostatis

 

Alte Formation der StringBeats mit Bernd Weiler und Peter Zadina von den Kentuckys

 

Die StringBeats spielen zusammen mit den Kentuckys

 

 


Die neuen StringBeats

In der Gründungszeit der Gruppe wirkte der Schlagzeuger Thomas Becker, der Keyboarder Wolfgang Palm und Gerhard Schmitt als Gitarrist mit.

 

Die StringBeats Anfang '93 in der Formation, die bis 1998 Bestand haben sollte:

- Holger Frömbgen (Bass)
- Frank Orth (Rhythm)
- Erich Prang (Drums)
- Hans Schlicht (Lead)

 

Nachdem das Musikequipment stand, produzierte die Band Ende 1993 ihre ersten Schallplatten und später auch CDs. Die Aufnahmen beschränkten sich auf das StringBeats-Repertoire von 1967; Coverstücke, die powermäßig aufgearbeitet wurden.

 

Neben einigen Auftritten im engsten Kreise stand die Band am 19. März 1994 erstmalig wieder vor ca. 400 Gästen auf einer Oldie-Night in Kölsch-Büllesbach auf der Bühne. Was man sich erhoffte, trat auch ein. Die Gruppe kam sehr gut an und wurde stürmisch gefeiert. Bei 4000 Watt Musik, zuckenden Lichtblitzen und Wunderkerzen heizte man mit Stücken von den Rolling Stones, Kinks, Yardbirds und Beatles die Stimmung derart auf, dass den Musikfans trotz der kühlen Jahreszeit der Schweiß rann. CD-Stücke wie »LSD« und »Walking the dog« wurden immer wieder als Zugaben gewünscht.

Genau eine Woche später stand die Gruppe bei einem Acoustic Evening mit »Terry Sylvester«, bekannt als Sänger und Rhythmusgitarrist der Hollies in den 70er-80er Jahren, wieder auf der Bühne. Auch hier verkörperten die StringBeats mit ihrer härteren Variante eine gute Alternative zu den bekannten Stücken der Hollies. Die Stimmung stand auf dem Siedepunkt, als Terry Sylvester und die StringBeats gemeinsam einige Highlights aus den 60er Jahren zum besten gaben.

 

 

Im Laufe der nächsten Jahre folgten viele weitere Gigs mit Terry Sylvester, Dave Dee, Robert Crash, um nur einige zu nennen. Gleichzeitig produzierte man eine einige Schallplatten und später auch CD's und DVD's.

1996 traten Erhard Gander als Drummer und Carel tenHorn als Keyboarder der Gruppe bei. In dieser Formation spielte man dann bis 2001.

 

Als der Bassist und Mitbegründer der 'New' StringBeats - Holger Fröbgen - im Jahre 2001 plötzlich und unerwartet verstarb, machte die Band erstmal Pause. 2002 trat nun Eugen Watermeyer in seine Fußstapfen. Gleichzeitig ersetzte Norman Hoffmann den Schlagzeuger Erhard Gander.

Der Gitarrist und Keyboarder Gerhard Schmitt - der Joe Cocker von Neuwied - spielte ab 1995 mit bei den StringBeats. Obwohl er aus beruflichen Gründen nicht mehr zur Stammbesetzung gehört, ist er auch heute noch ein gern gesehener Gastmusiker bei etlichen Gigs.
Um das Repertoire mit neuen Songs aufzufrischen, konnte die Band 2005 eine über lange Zeit befreundete Sängerin mit Powerstimme, Martina Huckriede aus Miesenheim, dazugewinnen. In dieser Zeit trat Markus Benner als neuer Drummer der Gruppe bei, da Norman Hoffmann aus zeitlichen Gründen die Band verlassen musste. In dieser Besetzung fanden 2006 diverse Clubkonzerte statt.

 

Events mit hochkarätigen Stars:

 

 

... Tony Sheridan mit Band ...

 

... Terry Sylvester ... (exakt 10 Jahre nach seinem letzten Auftritt in Dernbach)

 

... die 'British Night 09' ... mit Graham Bonney und den Governors

 

... die StringBeats mit Casey Jones & Jim Redford von den Governors

 

... die 'British Night 2012' ... mit Casey Jones & The Governors, Graham Bonney und Tony Sheridan mit Band.

 

... die 'British Night 2014' ... mit Casey Jones, Jim Redford, Chris Andrews und Brotherhood of Rock'n'Soul..

 

 

In der aktuellen Besetzung besteht die Formation nun aus Frank Orth, Martina Huckriede, Hans Schlicht, Eugen Watermeyer und Erich Prang.

nach oben